Mehr Drama hätte sich kein Krimi-Autor für den zweiten Fahrtag beim Finale der deutschen Meisterschaft in Rüdersdorf ausdenken können.
Gleichzeitig lief die Europameisterschaft, über die wir an anderer Stelle berichten, und versuchen uns, hier auf die Deutsche Meisterschaft zu konzentrieren:
Philipp Müller holte sich den E2-Titel in einem dramatischen Finale
Nachdem Luca Fischeder am ersten Tag mit der E3-Klasse und dem Championat bereits beide Titel gewonnen hatte, waren immer noch in drei Klassen weitere Meisterehren zu vergeben.
Am spannensten wurde es wohl in der E2-Klasse, wo nach dem verletzungsbedinten Ausfall des Führenden, Tilman Krause, die Karten völlig neu gemischt waren.
Punktgleich starteten Philipp Müller und Jeremy Sydow in den letzten Tag der Meisterschaft, doch bevor Müller tatsächlich an den Start rollte, war Sydow schon mit technischem Defekt ausgefallen. Müller startete nämlich nicht in der EM-Wertung, sondern fast eine Stunde später bei den Fahrern der DEM. Dabei hatte Müller schon am ersten Tag solche Schmerzen in seiner verletzten Hand gehabt, dass er fast schon aufgehört hätte. Viel besser war dann der zweite Tag auch nicht für den Beta-Fahrer, doch er kämpfte sich nicht nur durch, sondern aufden dritten Platz der Klasse und damit zu seinem ersten DM-Titel! Womit er wieder bewiesen hat, wie wichtig es beim Enduro ist, durchzuhalten: "Mein Bruder Max hat mir am ersten Tag gesagt, das es Aufgeben nur bei der Post geben würde," grinste Müller glücklich im Ziel. Tatsächlich wäre ohne ihn sogar noch Nick Emmrich zu Meisterehren gekommen, der jetzt den Vizetitel mit nur sieben Punkten Abstand innehat.
Müller war zwar bei den Sixdays schnellster Deutscher gewesen, hatte aber in der Deutschen Meisterschaft einige schwere Läufe zu absolvieren gehabt. "Ich würde aber sagen, dass ich die Saison über weniger Pech gehabt habe, als die anderen Fahrer," kommentierte er seinen Erfolg. 
Seinen schon sechsten Titel in DEM holte sich Edward Hübner (Bild oben) mit einem E1-Klassensieg. Gleichzeitig holte er damit auch den Tagessieg in der EM-Klasse vor dem alten und neuen Europameister Maurizio Micheluz! Damit hatte Titelverteidiger Yanik Spachmüller das Nachsehen und den Vize-Titel, während dahinter erneut ein junger Fahrer in den Startlöchern steht: Tristan Hanak hatte den ersten Fahrtag in der Klasse gewonnen und rückte mit seinem zweiten Platz am zweiten Tag in dem Endstand der Meisterschaft sogar noch auf sechs Punkte an Spachmüller heran.
In der Championatswertung wurde Hübner sogar Zweiter vor Spachmüller auf dem dritten Platz.
Ein junger Fahrer feierte in Rüdersdorf seinen Titel: Milan Schmüser (Bild oben) gewann nicht nur die Tageswertung in der Junioren-Klasse, sondern der Sherco-Pilot fuhr sogar auf den zweiten Platz im Enduro-Championat! Damit gewinnt Schmüser in einem Jahr sowohl den Titel in der Hardenduro-Series Germany als auch in der Deutschen Enduro-Meisterschaft. Doch der Norddeutsche gab auf dem Podium ehrlich zu, dass sein Herz noch viel mehr am SuperEnduro hängen würde, so dass vielleicht da noch Erfolge dazukommen können.
Vom Titeldruck befreit und mit neuem Tape um den verletzten Knöchel konnte Luca Fischeder am zweiten Tag noch einmal richtig aufdrehen und fuhr sogar in der EM-Wertung auf den zweiten Tagesplatz hinter Enrico Rinaldi, der erneut die Gesamtwertung gewann. „Ein schönes Gefühl, nach den beiden Ausfällen in Zschopau vor zwei Wochen, jetzt die Saison mit einem guten Ergebnis abzuschließen,“ freute sich der Fahrer aus dem Erzgebirge, der sich nur ein wenig wunderte, denn in der Junioren-Weltmeisterschaft war Fischeder regelmäßig schneller als der Italiener.
Ergebnisse:
int. Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)Enduro-1: Hier klicken! (PDF)
Enduro-2: Hier klicken! (PDF)
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Junioren: Hier klicken! (PDF)
Alle deutschen Enduro-Meister auf einem Bild: Eddi Hübner, Philipp Müller, Luca Fischeder und Junior Milan Schmüser (v.l.n.r.)
Meisterschafts-Endstand:
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Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter: www.racesystem.org
